Monatsrückblick Oktober 2022: Von stürmischen Zeiten und meinem inneren Kompass

Innerer Kompass

Der etwas andere Monatsrückblick: Heute nehme ich dich mit auf meine persönliche Reise durch stürmische Zeiten, den Nebel und die Suche nach meinem inneren Kompass, der mich durch diese und künftige Zeiten führen wird.

Es ist der letzte Freitag im Oktober. Die Sonne hat den Nebel nun verdrängt und scheint sommerlich durch mein Wohnzimmerfenster. Es ist jedoch Herbst. Ein besonderer Wechsel in den Jahreszeiten. Eine stürmische, windige Zeit und der Übergang in den Winter. Es ist auch die Vata-Zeit im Ayurveda.

Es begann mit dem Ayurveda

Nach meinem Burnout 2018/2019 habe ich mich mit dem Ayurveda beschäftigt. Wie ich genau dazu kam, weiß ich nicht mehr. Aber Dinge fügen sich manchmal einfach zusammen. Es ist wie vorbestimmt und das fehlende Teil findet sich – oder besser findet mich – zu dem genau richtigen Zeitpunkt. Gott. Universum. Nenn es, wie du magst.

Dieses fehlende Teil zu diesem Zeitpunkt war der Ayurveda. Seitdem ich mich damit beschäftige, merke und spüre ich immer mehr, wann und was mir guttut. Ich habe mich noch besser kennengelernt, auch wenn ich zunächst mit der Ernährung angefangen habe. Zuerst wollte ich mir bewusst werden, was ich esse und wie es mir damit geht. Ich habe hier schon Dinge gemerkt, aber die Zusammenhänge teilweise nicht zuordnen können.
Idealerweise habe ich ein für mich gutes Buch zum Einstieg gefunden: Dein Neuanfang mit Ayurveda. (Das Buch ist meine persönliche Meinung und daher ohne Affiliate-Link.)
Es hat mir als Anfängerin einen guten Überblick gegeben und ist verständlich geschrieben. Zudem gibt es einige Tipps für die Umsetzung im Alltag.

Die Reise geht tiefer

Nahrung ist Energie. Aber meine Reise ging immer tiefer. Schnell ging es mir generell um meine Energie. Mittlerweile achte ich sehr stark darauf: Was raubt mir Energie? Was bringt mir Energie? Nicht nur Nahrung, auch Menschen, Aktivitäten, große und kleine Dinge.

Ein Burnout wird im Deutschen auch als Erschöpfungsdepression bezeichnet.

Ich habe mich nicht “nur” erschöpft gefühlt, sondern bei jedem bisschen sogar gestresst. Wäsche waschen war eine Tagesaufgabe. So auch das Ausräumen der Spülmaschine. Anstellen ok, aber ausräumen? Telefonate – mit lieben und wohlwollenden Menschen? Anstrengend. Oft habe ich auch kurzerhand Telefonate abgesagt, weil es nicht ging. Autofahren in die nächste Stadt? Eine Zeitlang undenkbar. Ganz zu schweigen von notwendigem Schriftverkehr, der mit der Krankheit zusammenhing. Ein Kraftakt.

So etwas ist lebensverändernd. Für mich ist es das zumindest, denn das wünsche ich keinem Menschen zu erleben. Doch Dinge passieren nicht ohne Grund und ich durfte an meiner Erfahrung wachsen und mich weiterentwickeln. Ich hatte die Chance, noch mehr zu mir zu finden und auf mich zu hören.

Jetzt achte ich also sehr darauf und beobachte genau meine Energieräuber und Energiebringer. Was passiert im Außen gerade und wie fühle ich mich? Das ist meist ein guter Kompass für mich und meine Entscheidungen. Manchmal treffe ich aber auch bewusst Entscheidungen, wohl wissend, dass sie mich Energie kosten oder mir wenig bringen. Das ist okay und darf sein. Ich habe meine Strategien, um nicht wieder aus der Bahn komplett geworfen zu werden. Jeder Tag ist anders; auch heute noch. Doch ich weiß, was mir hilft. Ich kann auf meine Fähigkeiten und meine Achtsamkeit zurückgreifen und mich darauf verlassen.

Meine aktuelle stürmische Zeit

Der Herbst steht für windige Tage, Blätter färben sich in den schönsten Farben: Grün. Goldgelb. Rot. Braun. Die Natur zieht sich zurück, um im Frühjahr wieder neu und in voller Pracht aufzublühen.
Es ist die Vata-Zeit im Ayurveda und jetzt hilft es sich zu erden. Erden kann man sich auf unterschiedliche Art und Weise. Mir helfen saisonale und regionale Lebensmittel, Bewegung in der Natur (insbesondere im Wald), Ruhepausen und meine Morgenroutine; meine persönliche “Hour of Power.”

Gleichzeitig befinde ich mich in einer persönlichen Vata-Zeit. Es stürmt innerlich. Der Nebel ist feucht, und beim Einatmen nehme ich einen schweren, erdigen Geruch wahr. Ich kann durch den Nebel hindurch noch nicht ganz den weiteren Weg erkennen.

Nebeliger Herbst


Es stehen Veränderungen an. Wichtige Entscheidungen sind zu treffen. Also nutze ich die Zeit zum Jahresende, um in mich zu gehen. Wichtig ist es, jetzt bei mir zu bleiben und mich nicht von den windigen Zeiten der Natur und meines (auch beruflichen) Umfelds wegwehen zu lassen. Mich zu erden und für das kommende Jahr insgesamt auszurichten.

Es fühlt sich bereits jetzt im Oktober genau richtig an, mich neu auszurichten. Ich brauche einen Plan und Struktur. Was nicht heißen soll, dass alles bis ins kleinste Detail vorgeplant sein muss. Im Gegenteil. Aber der Rahmen muss stimmen.

Und den Rahmen für das kommende Jahr zu stecken, ist gerade mein Thema. Von außen betrachtet läuft alles wie bisher. Oder? Naja, vielleicht auch nicht ganz wie bisher. Denn wie gesagt, es ist scheinbar vorbestimmt, dass das fehlende Teil zu genau dem richtigen Zeitpunkt kommt.

Der Nebel lichtet sich langsam

In letzter Zeit habe ich mir Zeit genommen für Menschen, die irgendwie “auftauchen”. Gott, das Universum oder irgendeine höhere Macht wirken – es ist vergleichbar mit der Sonne, die den Nebel verdrängt.

Es ist manchmal nicht zu erklären: Du schreibst einen Blogartikel, du folgst einem Menschen bei Insta, postet etwas, jemand spricht dich an… und dann wirst du auf etwas oder auf jemanden aufmerksam. Was sonst vielleicht nicht deine Aufmerksamkeit erregt hätte, springt dir wie rote Leuchttafeln ins Auge. Und du musst, ja musst, dieser Leuchttafel folgen und es kommt eins zum anderen…

Diesen Wegweisern bin ich den vergangenen Wochen gefolgt, und es sind bis dato unbekannte Menschen in mein Leben getreten sind. So habe ich in letzter Zeit wertvolle und wohlwollende Gespräche mit wunderbaren, interessanten Menschen geführt. Ein Austausch mit neuen Menschen, aber auch alten Bekannten.

Jedes dieser Gespräche erdet mich. Das innere Vata beruhigt sich und es macht sich ein Gefühl der inneren Balance und Klarheit breit. Es fühlt sich stimmig an. Herz und Kopf sind wieder im Einklang. Der innere Nebel lichtet sich und es wird mir die Richtung immer klarer gezeigt. Die Suche nach meinem inneren Kompass ist fast zu Ende.

Der Nebel lichtet sich langsam

Wie ein Lebens-Kompass

So sehr ich diese Balance brauche, weiß ich auch, dass ich stürmische Zeiten brauche. So wie Yin und Yang. Ich bin ein Kopfmensch und es läuft oft auf ein Gedankenkarussell hinaus. Das häufige Hin und Her kostet Energie. Manchmal mehr als mir lieb ist. Und wie du weißt, ist mir meine Energie besonders kostbar.

Dennoch brauche ich auch wiederum den Sturm, denn dadurch komme ich auch in den Schwung für nachhaltige Veränderungen. So kann ich – wie die Natur im Frühjahr – in eine neue Kraft kommen. In meine Schöpferkraft, die mir wiederum neue Energie liefert.

Meine Ausrichtung für 2023 ist mir klar geworden. Allerdings fällt es mir jetzt leichter, künftige Entscheidungen zu treffen und Veränderungen einzugehen. Wenn innerlich mein Lebens-Kompass ausgerichtet ist, ist es leichter. Mit Blick auf das Große und Ganze, ist es klar, was zu tun ist. Mein innerer Kompass funktioniert wieder und zeigt mir ab jetzt wieder den richtigen Kurs.

2 Kommentare

  1. Wow, liebe Bettina, ein wunderschön geschriebener Artikel. Der macht mir sofort Lust darauf, mein Ayurveda-Bücher wieder hervorzukramen. Herbst 🍂 ist Vata-Zeit und danke, dass Du mich daran erinnert hast, gut auf mich zu achten. Damit der Wind mich nicht hin-und herkegelt, ich in meiner Balance bleibe. Und Du hast meine Steuerberaterinnen-Schublade ganz schön durcheinander gewirbelt. Wenn ich nicht schon „steuerberatermäßigbedient“ wäre, wäre dieser Artikel für mich der Grund, dich zu kontaktieren. Weil ich mich erkenne in dir und die Menschin hinter den Zahlen sehe! Großes Kino. Herzliche Grüße, Birgit

    1. Vielen Dank liebe Birgit, für die energiereichen Worte. 🙏🙂 Freut mich, dass ich deine Steuerberaterinnen-Schublade durchwirbeln konnte! 🍂 Ja, Steuerberater sind ja auch Menschen – jeder mit seinen Eigenheiten. 😉
      Es ist wirklich wichtig, dass Berater(in) und Mandant gut zusammenpassen und gerade bei dem sensiblen Thema Steuern sollte es stimmen. (Hierzu habe ich mal einen Blogartikel geschrieben, weil ich es wichtig finde für beide Parteien: https://bettina-kuhn.de/2022/02/20/wie-finde-ich-einen-geeigneten-steuerberater/).

      Gute Wünsche für die Herbst-Zeit! Liebe Grüße, Bettina

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